Panama - Las Perlas - Galapagos, Februar 2014

Mit dem Dinghi auf Entdeckungsreise in den Las Perlas
Mit dem Dinghi auf Entdeckungsreise in den Las Perlas

Las Perlas

Nach einigen Tagen in der dreckigen Anchorage von Panama City waren wir froh, dass wir uns in Richtung Las Perlas (zu Panama gehörende Inseln) aufmachen konnten. In Las Perlas konnten wir erneut eine wunderbare Inselwelt geniessen. Seit Panama City haben wir mit Michael aus Dänemark. Drei grosse Länder sind nun auf unserem Schiff vereint :-).

Am 7. Februar dann endlich konnten wir erneut Segel hissen - auf nach Galapagos!

Erfolgserlebnisse und Äquatorüberquerung

Erneut wollten wir beim Start nicht im Pulk mitfahren. Allerdings segelten wir dann eine ganze Viertelstunde zu spät über die Startlinie... Das Committee Vessel, das die Startlinie zusammen mit einer Boje markierte, war gar nicht mehr vor Ort. Davon liessen wir uns nicht beirren und setzten volle Segel - zehn Besatzungen anderer Segelschiffe verfolgten mit grossem Erstaunen, wie wir flott an ihnen vorbeizogen. Wir winkten allen anderen äusserst fröhlich zu, während diese fieberhaft dabei waren, ihre Segelstellungen zu korrigieren. Doch wir waren nicht mehr einholbar :-). Allerdings wurden die Windbedingungen dann immer schlechter bis ganz mies und schon bald mussten wir motorsegeln, damit wir überhaupt noch einen annehmbaren Speed aufweisen konnten. Unser neuer Motor wurde auf der Strecke nach Galapagos so richtig eingefahren - er hält, was er verspricht.

 

Alles in allem hatten wir eine gute Überfahrt, auch wenn dies teilweise gegen die Wellen und hart am Wind segeln hiess. Wir fingen auch noch einen Thunfisch, bevor die nächste Feier auf uns zukam: Wir überquerten den Äquator! Dazu verkleideten wir uns alle als Neptuns :-) und köpften eine Flasche Champagner!

 

Wunderbares Galapagos

Früh morgens fuhren wir in die Wreck Bay Anchorage von San Cristobal ein. Schon begrüssten uns Delphine, Pelikane und kaum waren wir in Landesnähe auch Seelöwen en masse. Wir konnten uns fast nicht sattsehen - so unglaublich ursprünglich ist es hier. Dies wollen die Bewohner von Galapagos, das zu Equador gehört, auch bewahren. Deshalb gibt es enorm strenge Kontrollen. Wir hatten gleichzeitig acht verschiedene Officers an Bord, die unsere Früchte, unsere Seifen, unseren Schwarzwassertank und unseren Kühlschrank inspizierten, unsere Pässe kontrollierten und ihre Nasen in einige Schränke steckten. Schliesslich kamen sogar noch zwei Taucher vorbei, die das Unterwasserschiff inspizierten. Wir hatten Glück - unser Unterwasserschiff war so glatt wie ein Baby-Popo. Insgesamt 18 Schiffe der Flotte jedoch wurden wieder aus der Anchorage herausgeschickt und mussten 60 Seemeilen entfernt (etwa zehn Stunden Segelzeit) mitten im Ozean ihr Schiff von Tauchern putzen lassen.

 

Nach diesem für viele Schiffe ungemütlichem Start auf den Galapagos-Inseln konnten wir endlich anfangen, unsere Zeit zu geniessen. Die Tierwelt ist faszinierend!!! Kaum gelangten wir mit einem der schnellen Wassertaxis vom Schiff an Land, waren wir richtiggehend von Seelöwen umzingelt, die überall herumlagen und sich lauthals bemerkbar machten. Sie klingen, als hätten sie etwas verschluckt und können aber auch schreien wie kleine Kinder. Auf San Cristobal waren Tausende zu sehen! Einige verirrten sich auf die Badeplattformen der Schiffe und sonnten sich dort äusserst gemütlich. Wir schützten unser Schiff vor diesen Gästen mit Fendern. Zwar hätten wir uns über einen Besuch gefreut, aber was die Seelöwen zurücklassen, ist weniger angenehm.

 

Dann gibt es ebenfalls Unmengen von Leguanen, die sich auf den Steinen fläzen und die Sonne auf ihre lederne Haut scheinen lassen. Ab und zu sieht man sie auf den Trottoirs herumspazieren, ohne Hektik und Eile. Sie lassen sich von den Menschen gar nicht beeindrucken, die Seelöwen ebenfalls nicht. Das ist wahrscheinlich auch das Eindrückliche der Fauna der Inseln: Die Tiere lassen sich durch nichts und niemanden beeinflussen oder gar in ihrer Ruhe stören. So war es wahrscheinlich auch, bevor überhaupt Menschen auf diese Vulkaninseln kamen.

 

Begegnung mit einer Schildkröte

Eine Kicker’s Rock – Tour führte und an verschiedene Schnorchelplätze. Sandra und Tom genossen die faszinierende Unterwasserwelt in vollen Zügen. Als plötzlich aus dem Nichts eine Schildkröte neben Sandra auftauchte, entwich aus Sandra’s Schnorchel ein unterdrückter Schreckensschrei. Die Schildkröte – aus ihrer Ruhe gerissen – wandte ruckartig den Kopf um die Lärmquelle ausfindig zu machen und schwamm daraufhin so schnell weg,  wie wahrscheinlich noch nie in ihrem etwa 150jährigem Leben. Aber dieses Erlebnis hatte auf Sandra und Tom eine beruhigende Wirkung: Im weiteren Verlauf der Tour sahen die beiden sogar Hammerhaie und Rochen – und trotzdem blieben sie voll cool. J (Tom meinte dazu allerdings, dass er die ganze Zeit cool war.)

 

Auf fast jeder Insel besuchten wir ein Breeding Center, wo Landschildkröten in einer sicheren Umgebung gross werden können, um eine konstante Bevölkerung zu gewährleisten. So viele Schildkröten auf einem Haufen in diversen Grössen bzw. in diversen Altersstufen zu sehen, war extrem beeindruckend.

 

Ein grosser Vulkan

Isabela, die grösste Insel dieses Archipels, war nach San Cristobal unsere nächste Station. Hier gab’ es sogar Pinguine zu bestaunen! Ein Ausflug führte uns auf den Vulkan Sierra Negra. Dies ist der zweitgrösste Krater der Welt mit einem Durchmesser von rund zehn Kilometern und war 2005 das letzte Mal aktiv. Die dunklen Lavamassen in bizarren Formen und die „Lavaholes“, aus denen immer noch heisse Luft strömt, hautnah zu erleben, war umwerfend. Noch dazu wäre es auch möglich, dass der Vulkan wieder ausbricht.

 

Ankergeschichten in Santa Cruz

Unser letzter Stopp vor der nächsten grossen Etappe nach Marquesas war die Insel Santa Cruz. Hier mussten wir aufgrund des begrenzten Platzes sogar zusätzlich den Heckanker setzen, damit wir an Ort und Stelle blieben. Dafür hatten wir eine „Hausschildkröte“, die regelmässige ihre Kreise um die Sweet Pearl drehte und ab und zu von einem kleinen Hai begleitet wurde.

In der zweitletzten Nacht vor dem Start gab es einige Unruhe am Ankerplatz. Mehrere Heckanker lösten sich und einige Schiffe mussten gar umankern. Wir hatten Glück und konnten mit einem erneuten Setzen des Heckankers ruhig schlafen. Auf einem anderen Segelboot war an Schlaf gar nicht zu denken: Ein kleineres Schnellboot war mit voller Geschwindigkeit in den Bug gekracht. Glücklicherweise gab es kein Leck, aber trotzdem einige Schäden.

 

Nächste Etappe

So, nun werden wir für gute drei Wochen auf dem Schiff sein, bis wir am nächsten Ziel ankommen: Hiva Oa im Südpazifik! Wir freuen uns auf traumhafte Inseln! Drückt uns die Daumen für eine gute Überfahrt!   

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Kommentare: 3
  • #1

    Ludwig und Loti (Sonntag, 02 März 2014 16:53)

    Ja, Galápago-Tierwelt. Lotti ist sogar s, wir denken gerne zurück an die fantasmen gegangen mit den Seelöwen schwimtischen
    Wir sind ja über Winrer in EA8 und geniessen hier die Sonne. Für die Ueberfahrt nach den Marquesas wünschen wir natürlich nur das Beschte, wir sind in Gedanken mit Euch vy73 de Ludwig und Lotti

  • #2

    Urthe (Montag, 03 März 2014 00:35)

    faszinierend! tom, versuchst du deinem namensvetter im film cast away nachzueifern? :-> alles gute für die überfahrt! freue mich schon auf den nächsten blog-eintrag.

  • #3

    Sandra Dockner (Sonntag, 06 April 2014 06:43)

    Hallo Ihr Weltumsegler, wir kennen uns zwar nicht, jedoch möchte ich mein Anliegen an Euch weiterreichen, da Ihr erst vor kurzem in Galapagos wart und somit die aktuellen Einreisebestimmungen kennt. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Ihr mir ein paar nützliche Informationen zukommen lassen könntet, da ich mittlerweile die vierte Version an Gebühren erhalten habe. Fragen wie: Benötigt man nun ein Visa, wieviel kostet das Visa, darf man andere Inseln mit dem eigenem Booft aufsuchen, wenn man das Visa hier in Panama beantragt kommen dann noch weitere Gebühren auf einem zu; mein Wissenstand sieht derzeit so aus: Yacht in Transit benötigt auch ein Visa; besorgt man es vorher dann 700,- Us pro Yacht plus 100,- pro Person; ohne Visa 900,- US vor Ort plus 100,- por Person; man darf jeweils nicht auf andere Inseln mit der eigen Yacht und Schnorcheln sowie Tauchen ohne Aufsicht nicht erlaubt; könnt Ihr mir hier ein wenig Licht ins Dunekl bringen. Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldung. Meine e-mail Adresse lautet: sailing@coolrunning.at oder facebook: SY Coolrunning